Am Samstag, den 20. Juni war ein Lokalaugenschein auf der Bocca di Trat im Ledrotal (1581 mt. Punkt 24) der Kameraden der Schützenkompanien Sarntal, Bozen und Ledrotal. Es war heute der 1. Arbeitstag, es wurden unter anderem Wege gesäubert und das Kreuzfundament ausgegraben.
Am 20. Mai 1915 bereits starteten die Kompanien Bozen und Sarntal nach Riva und besetzten den gefährdetsten Höhenraum westlich des Gardasees.
“Auf einer Erkundungspatrouille am 2. August 2015 trafen 15 unserer Standschützen mit einer 100 Mann starken Alpini Truppe zusammen. Nach zwei bis dreistündigem Geplänkel zog sich der Feind zurück und schleppte eine ziemliche Anzahl Verwundeter mit sich. Ein Leutnant der Alpini wurde von uns nach Molina di Ledro gebracht, wo er seinen Verletzungen erlag. Er wurde von den Standschützen mit allen militärischen Ehren begraben” (Anton von Mörl)
Bereits im Herbst 1915 besetzten die Italiener das Ledro Tal und entsandten laufend Patrouillen gegen die Bozner Standschützen auf
der Cima d’Oro und den begleitenden Kämmen. Stützpunkt im Tal für das Bataillon Bozen war die Ortschaft Campi, von wo aus der Nachschub mit 1000 mt. Höhenunterschied bewältigt werden musste.
“… eine unserer Erkundungspatrouillen, Unterjäger Ferdinand Haberzettl, Richard Frömmel und Schütze Hermann Valentini, gelang es, bei Bezzecca hinter dem feindlichem Stützpunkt einen Telephonanschluß zu machen, den sie so geschickt bis zurück in unsere Höhenstellung auf der Bocca di Trat zu verlegen wußten, dass er acht Tage nicht entdeckt wurde. Wichtige Gespräche und chiffrierte Depeschen wurden angehört und an das Festungskommando weitergeleitet und dort dechiffriert.” (Anton von Mörl)