Tradition heißt nicht, Asche aufzubewahren, sondern die Flamme am Brennen zu halten.
Tradition heißt nicht, Asche aufzubewahren, sondern die Flamme am Brennen zu halten.

SK Ritten: Bericht zur Gedenkfeier am 8. August auf der Cima d’Oro

Vorbei an Kavernen und Schießscharten konnte man sich eine Vorstellung machen, was die Vorfahren in dieser schweren Kriegszeit an Entbehrungen durchmachten. Ohne Wenn und Aber mußten sie Frau und Kinder, Eltern und Geschwister, Hab und Gut verlassen, um die Heimat zu verteidigen. Sie alle hofften auf einen erfolgreichen Ausgang und eine baldige Heimkehr. Leider wurden diese Hoffnungen nicht erfüllt und die furchtbare Katastrophe des Weltkrieges brachte die Teilung unserer Heimat, für viele den Tod, Krankheit und Verletzungen, an denen sie bis zu ihrem Lebensende zu tragen hatten.

Bei der anschließenden Feier am Gedenkkreuz, welches anlässlich des Gedenkjahres 100 Jahre nach Kriegseintritt Italiens errichtet wurde, sprach der Lananer Ehrenhauptmann Eduard Graber ein paar Worte zum Sinn und Zweck einer solchen Feier. Beim Wortgottesdienst mit Pater Alexander Pixner vom Deutschen Orden wurde um Frieden und Gerechtigkeit für alle Menschen gebeten und aller Opfer dieser Katastrophe, diesseits und jenseits der Grenze, im Gebete gedacht. Mögen sie im Himmel ewige Freude, Frieden und Barmherzigkeit genießen. Dies wurde auch in den von den einzelnen Schützenkompanien vorgebrachten Fürbitten zum Ausdruck gebracht. Mit dem Stück „Ich hatt’ einen Kameraden“, begleitet von einer Bläsergruppe aus Lana, dem Andreas-Hofer-Lied und dem Segen, schloss diese ergreifende Feier. Beim Abstieg auf der anderen Seite der Cima d’Oro ging es nochmals an Schützengräben, Kavernen und Schießstellungen vorbei und man sah an den steilen Berghängen die Krater von den Einschlägen der Geschosse. Die Begehung eines ganz kleinen Teiles dieses südlichen Frontabschnittes, hat sicher bleibende Eindrücke hinterlassen und zum Nachdenken angeregt. Den Organisatoren sei für ihren Einsatz und ihrer Arbeit zum Erhalt dieser Gedenkstätten aufrichtig gedankt. Die SK Ritten würde sich wünschen, dass noch viele unserer Landsleute nachdenklich diese Wege begehen, um einen Eindruck über die Strapazen und die Opfer unserer Vorfahren zu gewinnen. Die Tragik besteht darin, dass auch durch ihr großes Opfer die Teilung unserer Heimat nicht verhindert werden konnte.

(Text & Foto: SK Ritten)