Tradition heißt nicht, Asche aufzubewahren, sondern die Flamme am Brennen zu halten.
Tradition heißt nicht, Asche aufzubewahren, sondern die Flamme am Brennen zu halten.

Zum 100. Todestag des Kaisers – eine Denkschrift

Viribus Unitis (Mit vereinten Kräften)

Für das Volk war er der Kaiser. In seiner Jugend kritisch beäugt, aber im Alter zunehmend zum Vater der Monarchie, zum Vater seiner Völker geworden. Geliebt von allen seinen Völkern, zumindest den meisten. Gerade jene Staaten, welche damals mit einigen wenigen Vertretern, für die Unabhängigkeit ihres Landes von Habsburg fochten, stehen heute wirtschaftlich nicht so gut da, um es vorsichtig auszudrücken. Man muss allerdings anmerken, dass der nördliche Teil Italiens, gerade durch den jahrelangen positiven österreichischen Einfluss, heute den gesamten maroden italienischen Staat erhalten kann, oder besser gesagt, erhalten muss.

Ein Monarch der alten Schule

Franz Joseph war nie ein großer Freund der Demokratie. Man musste ihm das Parlament mehr oder weniger aufzwingen. Jenes Parlament, welches, wie gerne verschwiegen wird, am Ende den Kaiser dazu drängte, den Krieg an Serbien zu erklären. Mit diesem Krieg begann der Erste Weltkrieg.

Ich bin der letzte Monarch der alten Schule. Es ist meine Aufgabe, meine Völker vor ihren Politikern zu schützen.

Wenn er dies doch auch heute noch täte.

Der greise Kaiser

Er war der Kaiser mit der längsten Regierungszeit. Er war der Kaiser für mehrere Generationen. Nicht umsonst heißt es in einem Gedicht, welches ihm zum Tode gewidmet wurde:

Und alte Bürger werden wieder jung

Und schauen ihres Kaisers junges Bild,

Wie’s noch vom Morgenpurpur überquillt

Im goldenen Lichte der Erinnerung!

 

Und junge Menschen sagen nur: „Der Kaiser!“

Und eine Mythe webt um die Gestalt:

Nein! Österreichs Kaiser wird nie schwach, nie alt,

Und seinen Tod zeigt nie ein Stundenweiser!

Er sah sich seinem Volke, seinen Völkern gegenüber verpflichtet, wie ein Vater seinen Kindern. Nicht umsonst steht der kaiserliche Backenbart bis heute für Väterlichkeit und Geborgenheit.

Kein leichtes Leben

Winterhalter_Elisabeth_2Sein Leben war kein leichtes und auch mit Ehegattin,der Kaiserin Elisabeth war es selten so idyllisch wie es einem die „Sissi“-Filme weismachen wollen. Auch die Kaiserin Mutter war nicht ein solche Furie, sei noch angemerkt. Kaiserin Elisabeth, konnte Kleinkinder nicht ausstehen, war ihrem „Franzl“ auch nicht sehr zugeneigt und organisierte ihm sogar Mätressen. Gegen Ende sorgte sie für die Freundschaft mit der Schauspielerin Katharina Schratt und beschwerte sich nachher, dass er mehr Zeit mit “der Schratt als mit ihr” verbringe.

 

Der Kaiser und Tirol

Wie jeder österreichischer Kaiser hielt auch Franz Josef sehr viel von seinen braven Tirolern und trug gerne die Kaiserjägeruniform. Auch trug er auch gerne Lederhosen und Loden, welche zwar nicht nur im Tiroler Raum vorkommen, aber sehr unserer Wesensart entsprechen. Auch war er ein passioniert Jäger und guter Schütze, wie es sonst auch Tiroler Art ist.

Der Kaiser heute

1280px-FranzJosephTotenbettNach wie vor ist der Kaiser auch heute noch sehr beliebt. Nicht umsonst wird in Bad Ischl jedes Jahr der Geburtstag des Kaisers und im Norden Italiens verschiedene kaiserliche Feste gefeiert. Auch veranstalten heuer auch die Schützenkompanien Kastelruth und Seis am Schlern, am Sonntag den 20. November 2016 eine Gedenkfeier anlässlich des 100. Todestages des Kaisers.

David Goller

Schützenkompanie Seis