Der Schützenbezirk Bozen gedenkt an die Ausrufung der Ersten Österreichischen Republik am 12. November 1918 durch zwei der drei Präsidenten der Provisorischen Nationalversammlung, Franz Dinghofer und Karl Seitz, vor dem Parlamentsgebäude in Wien. Die Provisorische Nationalversammlung erhob Anspruch auf die Gebietshoheit über das geschlossene Siedlungsgebiet der Deutschen innerhalb der im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder. Die proklamierte Republik umfasste 118.311 km² und 10,37 Mio. Einwohner, bestehend aus:
Tirol (mit Deutsch-Südtirol, jedoch ohne Welschtirol)
Niederösterreich (und dem südmährischen Kreis Znaim)
Oberösterreich (und dem deutschen Südböhmen um Krumau)
Steiermark (inklusive Marburg an der Drau, jedoch ohne die slowenische Untersteiermark)
Kärnten (inklusive das mehrheitlich slowenisch besiedelte Südkärnten sowie das dreisprachigen Kanaltal)
Vorarlberg
Salzburg
Provinz Deutschböhmen (mit den Städten Eger, Karlsbad, Aussig und Reichenberg)
Provinz Sudetenland (Nordost-Böhmen, Nord-Mähren sowie Österreichisch-Schlesien)
die „Einschlussgebiete“ Iglau, Olmütz und Brünn (Sprachinseln mehrheitlich deutscher Städte in tschechischem Gebiet)
Auf Deutsch-Westungarn (später Burgenland) wurde im Sinne des Selbstbestimmungsrechts der Völker politisch, nicht aber rechtlich Anspruch erhoben. Der rechtliche Anspruch Österreichs entstand erst im Oktober 1919 mit dem Staatsvertrag von Saint-Germain-en-Laye und wurde 1921 weitgehend eingelöst.