Der Schützenbezirk Bozen war heute zur Gedenkfeier des 53. Todestages des Südtirol -Aktivisten und Oberjägers der SK. Lana, Franz Höfler, mit einer starken Abordnung in Niederlana vertreten. Unter dem Gesamtkommando des Burggräfler Bezierksmajor Andreas Leiter-Reber standen neben den Abordnungen aus Bayern, Welschtirol und Südtirol die Abordnungen der Kompanien des Schützenbezirkes Bozen, die SK. Kaltern, die SK. Eppan, die SK. Sarnthein, die SK. Jenesien, die SK. St. Ulrich, die SK. Wolkenstein, die SK. Steinegg mit Fahnenabordnung und die SK. Gries. Nach dem Abmarsch von der Schnatterpeckstrasse zur Pfarrkirche in Niederlana, die die Menge der Schützen nicht fassen konnte, begann das Messamt zum Gedenken an Franz Höfler. Im Anschluss fand das Heldengedenken mit Ehrensalve vor dem Grab Höflers statt.
Die Gedenkansprache auf dem Friedhof in Niederlana hielt der Vinschger Bezirksmajor Peter Kaserer. “Wenn wir an Franz Höfler denken, dann sicher an seinen Mut und an seinen Widerstand gegen die Ungerechtigkeit. Es ist, als würde er damit zu uns sagen: „Lasst euch nicht alles gefallen. Habt Mut, wehrt euch, kämpft um euer Recht und was euer Recht ist, bestimmt ihr und niemand anderes.“ Auch regte Major Peter Kaserer in seiner Rede an, die Identität der Südtiroler zu hinterfragen: “Zum Einen ist da die Frage der Identität. Früher fühlte sich jeder hier in diesem Land als Tiroler. Was sind wir aber heute? Tiroler? Südtiroler? Oder eher „Italienische Staatsbürger, mit deutschem Kultureinschlag und einem alpenländischen Background“? Wer oder was sind wir? Machen wir mal eine landesweite Umfrage, ich bin gespannt auf das Ergebnis. Wir Menschen brauchen Identität. Sie gibt uns Geborgenheit und Selbstsicherheit. Sie gibt uns das nötige Gefühl von Zusammengehörigkeit, ohne das wir nur ein Haufen von Egoisten wären. Identität gibt unserer Gesellschaft einen Wert, den wir zu beschützen haben. Sie gibt uns Heimat. Die Identitätskrise in die wir geraten sind, betrifft nicht nur die deutsche Sprachgruppe. Fragen wir die italienischsprachigen Südtiroler, wie stolz die noch auf den italienischen Staat sind und ob dieser Staat für sie wirklich Heimat bedeutet.” Eine weitere Lösungsmöglichkeit bestünde für Major Peter Kaserer in der Weiterentwicklung der direkten Demokratie. Auch regte er an, den Schritt in die Unabhängigkeit zu wagen: “Wagen wir den Schritt in eine lebenswertere Heimat, in ein unabhängiges Südtirol. Ein Land in dem wir selber gestalten und selbst verantwortlich sind. Ein Land in dem wir sicher auch Fehler machen werden, aus diesen Fehlern aber für die Zukunft lernen können und werden.”
Anschliessend lud die SK. Lana zu einem gemütlichem Umtrunk und einem Gulaschessen in das Schützenheim der Kompanie.