Eröffnung der Sonderausstellung “Zwischen Mythos und Realität 1915 –1918 Standschützen und I. Weltkrieg” am 09. Mai 2015 um 19.00 Uhr im Widum in Auer.
Die Ausstellung sieht ihre wichtigste Aufgabe nicht bloß darin, die Geschichte der Standschützen und die Schrecken des I. Weltkrieges aufzuzeigen, sondern daraus den jüngeren Generationen ihre historischen Wurzeln erkennbar und damit auch mentale Grenzen überwindbar zu machen.
1915, vor genau 100 Jahren, nachdem Italien Österreich-Ungarn den Krieg erklärt hatte, standen die Tiroler Standschützen im Einsatz zur Verteidigung der Heimat. Sie waren das letzte Aufgebot für den Krieg in Fels und Eis. Minderjährig oder oft schon über 80 Jahre alt, zumeist schlecht ausgebildet und ungenügend ausgerüstet, zogen sie aus. Mangels Uniform war eine schwarz-gelbe Armbinde ihr erstes Erkennungsmerkmal. Diese freiwilligen, sogenannten Standschützen, sollten 1915 den Einmarsch Italiens verhindern. Die regulären K.u.K.-Truppen kämpften bereits in Serbien und in Russland. Die Standschützen waren von ihrer Ausbildung und von ihrem Erscheinungsbild her keine Paradeeinheit. Von ihrem Wesen her waren sie jedoch eine der edelsten Einheiten, die in diesem Krieg im Einsatz standen. Nicht Angriff war ihre Devise, sondern Verteidigung der eigenen Heimat –das letzte Mal im Sinne der alten Tiroler Wehrverfassung.
Die Ausstellung beinhaltet verschiedene Audio-und Videoprojektionen, szenische Darstellungen, didaktische Schautafeln, historische Fotos, Sammlung von originalen Uniformen, Orden, authentische Nachbauten, alte Waffen und Vieles mehr. 300 m2 Ausstellungsfläche versetzen den Besucher in eine andere Zeit zurück.