FRANGART – Anlässlich „60 Jahre Feuernacht“ veranstaltete der Südtiroler Schützenbund in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Heimatbund am Samstag, den 12. Juni 2021 eine Gedenkfeier in Frangart.
Trotz Einschränkungen durch die Corona-Maßnahmen nahmen über 200 Schützen und Marketenderinnen, sowie zahlreiche Zivilisten – darunter sehr viele Jugendliche – an dieser Gedenkfeier teil.
Der Abend begann um 18 Uhr mit der Frontabschreitung mit den Höchstanwesenden der beiden Bünde und Ortsvertreterin Monika Hofer Larcher. Anschließend begrüßte Roland Lang, Obmann des Südtiroler Heimatbundes, alle Anwesenden die sich vor dem Sepp-Kerschbaumer-Gedenkstein in Frangart aufgestellt haben.
„Heute gedenken wir der beispiellosen Frauen und Männer, die ihr Leben selbstlos in den Dienst der Heimat stellten und für den Erhalt der Tiroler Volksgruppe in ihrer Eigenart ihre Freiheit, Gesundheit und sogar das Leben hingaben.“ betont Lang bei der Begrüßung.
Es folgte der Wortgottesdienst, der von Diakon Hermann Pirpamer zelebriert wurde.
Die Gedenkreden hielten dieses mal zwei Südtiroler Persönlichkeiten aus dem Schützenkreis. Historikerin und Leiterin des „Haus der Tiroler Geschichte“, Frau Dr. Margareth Lun sprach über „Die Frauen und Kinder der Freiheitskämpfer“. Sie erzählte über ihre zahlreichen Begegnungen und Gespräche bei der Ausstellung über den Freiheitskampf mit Freiheitskämpfern und deren Frauen bzw. Witwen.
Die Gedenkrede „60 Jahre Feuernacht – brennt das Feuer in uns noch?“ sprach Ehrenlandeskommandant Elmar Thaler.
„Statt euch für ihren Mut zu danken fabuliert man dann, ob denn die Anschläge wirklich hilfreich waren, sagt zum wiederholten Mal – Gewalt ist nie eine Lösung – oder bringt es sogar soweit, dass man sich mit satter Mehrheit im Landtag gegen eine Begnadigung ausspricht.“, bemängelte der Ehrenlandeskommandant der Schützen.
Nach den Gedenkreden folgte die würdige Heldenehrung und die Kranzniederlegung. Die Ehrenkompanie „Sepp Kerschbaumer“ Eppan feuerte eine Ehrensalve ab. Im Anschluss stimmte die Musikkapelle Frangart das Lied des guten Kameraden und die Landeshymne ein.
Zum Abschluss der Gedenkfeier übergab Obmann Roland Lang den Landeskommandanten-Stellvertreter Renato des Dorides ein Portrait des Freiheitskämpfers Luis Amplatz. Das Bild wurde vom Eppaner Maler Hannes Tribus anlässlich 60 Jahre Feuernacht im Auftrag des Heimatbundes gemalt. So bekamen auch alle Teilnehmer eine Postkarte mit dem Bild von Luis Amplatz mit auf dem Heimweg.
Zum Abschluss sollen die Worte von Sepp Kerschbaumer als Vermächtnis bleiben.
„Wir dürfen nicht auf fremde Hilfe hoffen, wenn wir nicht alles getan haben, was in unserer eigenen Kraft liegt – mit diesem Bewusstsein gehen wir hinaus, entzünden morgen Bergfeuer und zugleich auch wieder die Feuer in unserem Herzen.“
Holt sie endlich heim!