In früheren Zeiten war die Kompanie Völser Aicha wahrscheinlich nur ein Zug der Schützenkompanie Völs am Schlern, die sich in den Freiheitskriegen 1797 und 1809 auszeichnete.
Auch im Ersten Weltkrieg, die Oachner rückten mit 53 Mann aus, war Völser Aicha ein Zug der Kompanie Völs mit 183 Mann. Einsatzgebiet der Standkompanie Völs war das hintere Fassatal (Penia, Fedaiapass, Contrin).
1918 standen aus der 325 Menschen zählenden Fraktion Völser Aicha 94 Mann unter Waffen oder waren bereits gefallen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde wie überall in Südtirol auch in Völser Aicha die Kompanie aufgelöst, außerdem wurde die Fahne durch ein paar eifrige Dorffaschisten verstümmelt, indem sie den Tiroler Adler herausschnitten.
Die Fahne wurde nach dem Deutschen Einmarsch 1943 auf Schloss Prösels aufgefunden und wieder zusammengefügt.
Nach dem Verbot des Schützenwesens unter dem Faschismus ging man nach dem Zweiten Weltkrieg auch in Völser Aicha wie überall im Land daran, das Schützenwesen wieder zu beleben.
Am 19. März 1959 wurde beim Wirt in Völser Aicha die Schützenkompanie Völser Aicha wieder gegründet. Es waren zu Anfang über 20 Mitglieder. Hauptinitiator war Lukas Kompatscher Gfrener, der die Gründung vorantrieb und sogar eigene Mittel vorstreckte. Erster Hauptmann war Josef Tschager Ziner. Die Kompanie nahm bereits im selben Jahr an den Feierlichkeiten zum hundertfünfzigsten Andreas-Hofer-Gedenkjahr in Innsbruck teil.
Die politischen Ereignisse sowie das Verbot des Schützenwesens in den 60er Jahren wirkten sich auch auf Völser Aicha aus – der Mitgliederzuwachs blieb aus. Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre ist die Kompanie auf sieben Mann geschrumpft. 1971 wurde Anton Mair, Pulser, zum Hauptmann gewählt, der die Kompanie 25 Jahre Jahre lang führte und auch das „sinkende Schiff“ in dieser harten Zeit nicht verließ.
Nach 1994 setzte dann wieder ein Zuwachs ein und das Schützenwesen begann für Jugendliche wieder attraktiv zu werden. Am 27. Mai 2001 wurde das Baon Schlerngebiet-Gröden von 5 Kompanien aus dem Schlerngebiet und Gröden, darunter auch die Schützenkompanie Völser Aicha, gegründet.
Im Jahr 2003 konnte nach über 50 Stunden Exerzieren die erste Ehrensalve nach dem Ersten Weltkrieg mit 16. Gewehrträgern abgefeuert werden. Die Schützenkompanie Völser Aicha sanierte viele Wegkreuze, eine Almhütte mit Stall, und führte noch andere Projekte durch. Die Almhütte wurde zur Verwaltung den Schützen übergeben.
Martin Vötter führt die Kompanie als Hauptmann an.